Ein heiterer Badestrand, der vom Verbrechen, dessen Bühne er baldwird, nichts vermuten lässt, bis sich dunkle Ahnungen breitmachenund es zu spät ist. Eine Schwangere, die einen unstillbaren Neidauslöst, und ein Champagnerkorken, der damit Schluss macht: Liebe,Neid, Hass sind die Gefühle, die von Dörte Lyssewski in diesemsouveränen, abgründigen Prosadebüt ausgelotet werden. Ihre vonsicherer, weicher und präziser Sprache getragenen Erzählungensind voller Empfindungsreichtum und Tiefenschärfe, mit denen siedie Conditio humana auslotet. In den vier dunkel schillerndenErzählungen ist der Tod als Bedingung des schönen Scheins allgegenwärtig.Ängste, wie die vor dem Sterben, aber auch die Sehnsuchtdanach - beide von untergründiger und doch quälender Intensität -sind Begleiter allen Handelns. So scheinen die in ihren Zwängengeschilderten Menschen wie Vulkane: gleichsam erloschen, malerischund still. Doch irgendwann, genau dann, wenn man sich ganzsicher fühlt, geschieht das Ungeheure.