Die Baugeschichte des Louvre geht bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. Er begann als vergleichweise bescheidene Königsburg, wurde unter François I., dem Freund und Gönner Leonardo da Vincis, zur königlichen Residenz und unter Ludwig XIV. zum Schloß, das er vergrößern und immer prächtiger ausstatten ließ, bis sich der Sonnenkönig samt Hofstaat nach Versailles zurückzog. 1793, vier Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution, öffnete der Louvre seine Tore der Allgemeinheit: Die zum Nationalbesitz erklärten königlichen Kunstsammlungen, in den Folgejahren durch Napoleons Feld- und Beutezüge, durch Schenkungen, Ankäufe und Ausgrabungen ständig erweitert, machen den Louvre heute zu einem der reichsten und großartigsten Museen der Welt.
Candida Höfer, deren Spezialität bekanntlich menschenleere öffentliche Räume sind, photographierte die verwaisten Säle und Galerien des Louvre an Tagen, an denen das Museum für das Publikum verschlossen bleibt. Die Schätze der abendländischen Kunst und Kultur - Gemälde, Skulpturen und Objekte - führen in ihren lichtdurchfluteten Farbaufnahmen einen stummen, aber beredten Dialog mit der Architektur, der prunkvollen oder nüchternen Ausstattung, der eigenen Vergangenheit und einer musealen Gegenwart.The architectural history of the Louvre stretches back to the early 13th century. A comparatively modest royal fortress, it became the royal residence under François I, friend and patron of Leonardo da Vinci. Louis XIV turned the Louvre into a splendid castle. Four years after the outbreak of the French Revolution, the Louvre opened its doors to the public. The royal art collections, with constant additions through Napoleon's military campaigns and forays as well as donations, purchases and excavations, today make the Louvre one of the world's richest and finest museums. Candida Höfer, known for her images of deserted public spaces, photographed the empty rooms and galleries of the Louvre on days when it was closed to the public. In her luminous color pictures, the treasures of Western art enter into a silent yet eloquent dialog with the architectural setting, the luxurious or sober décor, the building's past, and its present as a museum.